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29.11.2018
Hambacher Forst

Bis gestern sollte die Kohle-Kommission ihre Ergebnisse vorlegen: Wie und bis wann lässt sich der Kohleausstieg – sozial verträglich für die Kohleregionen – organisieren? Aber: noch keine Ergebnisse. Die Kommission geht in die Verlängerung. Wir können nur hoffen, dass dabei der Klimaschutz nicht an die Wand gespielt wird.

Es gibt einen Ort in Deutschland, der wie kaum ein zweiter für die Auseinandersetzung um die Kohle steht: Hambach in Nordrhein-Westfalen. Dort sind junge Leute in die Baumkronen und der Regierung aufs Dach gestiegen. Auf mich wirken sie wie die Propheten, die wir aus der Bibel kennen. Die haben auf drängende Probleme, auf Missstände aufmerksam und sogar Königen Beine gemacht. Sie haben im Namen Gottes gewarnt und zur Umkehr aufgerufen. Regierungen neigen zu langen Bänken. Offenbar braucht es da die Propheten. Derzeit mehr denn je. Nie stand die Menschheit vor einer ähnlichen Aufgabe wie beim Klimaschutz, nie war die Zeit so knapp.

In Hambach soll der Rest-Wald gefällt werden, um an die Braunkohle zu kommen. Die Baumbesetzer im Hambacher Forst sind es, die uns einschärfen, dass heute eher der Tagebau still-zu-legen als der Wald um-zu-legen ist. Sie legen den Finger in die Wunde, zeigen, worum sich die Kohle-Kommission kümmern soll. Suche, was dem Leben dient, sagen die Propheten. Hab Respekt vor der Schöpfung.

Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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