Doch kein WM-Spieler
Es war die Zeit der Fußball-WM. Meine Tochter und ich spielten im Garten Fußball. Mir gelang ein für eine Fünfjährige beeindruckendes Dribbling und ich schoss ein Tor. „Stimmt’s Papa, Du spielst nur nicht bei der WM mit, weil du keinen Urlaub gekriegt hast?“
Ich war platt. Aus meiner Kindheit waren mir eher Sätze wie: „Wenn ihr den noch in eure Mannschaft nehmt, kriegt ihr zwei Tore Vorsprung.“ in Erinnerung, wobei mit „dem“ natürlich ich gemeint gewesen war. Meine Tochter traute mir offenbar mehr zu. Das Schöne am Papa-Sein ist eben, manchmal doch der Größte zu sein, wenn auch für einen begrenzten Personenkreis. Leider geht das vorbei, der Irrtum kommt raus. Na gut, ist auch besser so.
Aber ihr Vertrauen in mich, ihr Zutrauen zu mir und die Sicherheit, mit der sie davon ausging, dass ich bei der WM mitspielen könnte, fand ich bemerkenswert. Ich überlegte, wem ich so viel Bewunderung und Vertrauen entgegenbringen würde.
Für Christen ist das einfach: Gott. Er übersieht niemanden, weil er ein Gott für die Kleinen und Schwachen ist. „Wer klein ist und vertraut wie ein Kind, der ist der Größte in Gottes Reich.“ Meine Tochter machte mir klar, was es heißt, Kind zu sein.
Dass sie damit für mich die Größte war, versteht sich. Wer geliebt wird, ist immer die oder der Größte – hoffentlich für die Eltern, die Familie, für geliebte Menschen, ganz sicher aber für Gott! Ich wünsche Ihnen, dass Sie das heute auch erfahren!
Guten Morgen, wünscht Jan Lemke, evangelisch aus Erfurt.