Propheten
Sie kennen bestimmt das Sprichwort: „Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet zum Berg gehen“. In Deutschland ist es durch Johann Peter Hebel Anfang des 19. Jahrhunderts populär geworden – mit folgender Geschichte:
Die Leute glaubten Mohammed nicht, dass er ein Prophet sei. Da sagte er, dass ein Prophet keine Wunder wirken müsse. Aber wenn sie wollten, könne er den Berg am Horizont kommen lassen. Doch obwohl Mohammed den Berg rief, rührte dieser sich nicht. Da nahm Mohammed lächelnd seinen Stab und ging zum Berg.
So zeigte er den Leuten, dass man das, was man selbst tun kann, nicht von einem Wunder oder vom Glück oder von anderen Menschen verlangen soll.
Propheten gibt es in vielen Religionen. Im Islam, im Judentum und im Christentum sind es sogar oft dieselben. Stets sind es Menschen, die sich von Gott berufen fühlen, seine Botschaft zu verkünden oder zu deuten. Schon zu Moses sagte Gott: „Ich will ihnen einen Propheten erwecken, wie du bist, und meine Worte in seinen Mund geben.“ (5.Mose 18,18)
Für Christen steckt Gott in jedem Menschen, er freut sich und leidet mit uns. Jesus sagt: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Und wir alle können auch Propheten sein, wenn wir ihm und unserem Gewissen folgen und zu unserer Überzeugung stehen. Mehr Wunder brauchen wir nicht!
Einen guten Morgen wünscht Jan Lemke, evangelisch, aus Erfurt.