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10.09.2021
Ein Wartburg-Experiment

Viele Wochen hat er im Exil gesessen, rastlos gearbeitet, geschuftet und eine Meisterleistung vollbracht. Die Bibel übersetzt. Denn Gottes Wort sollte nicht nur den Gelehrten vorbehalten bleiben. Auch die Waschfrau, der Schneider, das Schulkind sollten sie lesen und vor allem verstehen können. Lebensworte für alle Menschen.

Martin Luther war der rastlose Arbeiter – auf der Wartburg in Eisenach. Das Werk ist gelungen. Die Bibel ist als Lebensbuch unter die Menschen gekommen, weit verbreitet, viel gelesen, auch hinterfragt. Trostbuch ist sie geworden, Ratgeberin, Schatzkiste, Stein des Anstoßes.

500 Jahre ist das her, und nun ein Jubiläum wert. Mit vielen tollen Veranstaltungen und Gottesdiensten. Ganz aktuell mit einem außergewöhnlichen Experiment. Einem Wartburg-Experiment.

Denn wieder sitzen Menschen auf der Wartburg. Schriftsteller, eine Frau und zwei Männer. Für jeweils vier Wochen im selbstgewählten Exil. Um sich mit der Bibel, diesem Lebensbuch, auseinanderzusetzen. Ins Deutsche brauchen sie sie nicht mehr übersetzen. Aber in ihr persönliches Leben. Bislang ist das Ergebnis noch völlig offen. Offen für neue Entdeckungen und Anstöße. Für die Sekretärin, den Automechaniker, die Managerin, das Schulkind und viele andere.

Darauf freue ich mich. Pfarrerin Cornelia Biesecke aus Eisenach, evangelische Kirche.


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