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13.08.2020
Einreiseschwierigkeiten

Okay, was wollen die alles wissen… „Betreten Sie das Land über einen Flug- oder Fährhafen oder die bulgarische Landgrenze…“ Gar nicht so einfach, sich durch das Formular zu finden. Corona macht, dass man sich in Griechenland anmelden muss, wenn man hinwill. Man bekommt dann einen QR-Code aufs Handy zum Vorzeigen an der Grenze. Unter allen Einreisenden verlost ein Algorithmus Coronatests. Wer nicht mitspielt, der zahlt. „Zusätzlich füllen Sie bitte den Fragebogen des Marineministeriums aus!“
Da fühlt man sich gleich ein bisschen kleiner. Schon klar, es geht um Schutz. Doch man erreicht natürlich eines, dass man sich wieder gruselt vor Grenzen. Dieses Gefühl: Jetzt bin ich machtlos. Gleich entscheidet ein Fremder in Uniform über mein Schicksal.
Ob Grenzen gerecht sind? Uns werden sie schon reinlassen, denke ich. Aber was ist mit denen, die ein paar Inseln weiter hocken im Flüchtlingscamp. Da wird es mir anders. Und die eigenen Probleme werden klein.
Natürlich, ein schlechtes Gewissen nützt keinem was. Und meine Reise wird nichts ändern. Aber etwas Demut steht uns ganz gut. Und Dankbarkeit, dass wir fahren können. Der Papierkrieg und Corona, die bringen eine heilsame Erinnerung. Immerhin ist heute außerdem der Tag des Mauerbaus. Darum bete ich für alle, die an Grenzen verzweifeln. Für die Leute von Moria, mein Urlaubsparadies ist ihr Gefängnis. Europa möge sich an sie erinnern, hofft Pfarrer Gregor Heidbrink aus Apolda.


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