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12.08.2020
Wasser trägt

Die mutigsten Leute im Schwimmbad, das sind für mich die, die noch als ältere Semester einen neuen Anfang wagen. Wenn man auf dem Kriegsfuß stand mit dem nassen Element. Die Schwimmlehrerin macht es für Erwachsene genauso wie für Kinder: Als erstes muss man sich ans Wasser gewöhnen. Angst ist die größte Hürde. Mehr als hüfthoch sollte es also nicht sein. Und dann: Langsam absinken. Versuchen zu schweben. Achtzig Prozent leichter ist man im Wasser. Weil das Wasser einen trägt. Man muss es erleben. Erst kommt der Auftrieb, dann arbeiten wir am Vortrieb.
Das klappt. Auch im Erwachsenenalter.
Mit dem Glauben ist es im Übrigen so ähnlich. Es gibt da verblüffende Übereinstimmungen.
Auch Glauben ist für viele ein fremdes Element. Man weiß nicht von alleine, wie bewege ich mich. Erst recht, wenn man es als Kind nicht gelernt hat. Oder man hat schlechte Erfahrungen gemacht. Und es hilft nur bedingt, wenn man anderen dabei zusieht oder es sich theoretisch erklären lässt. Ins kalte Wasser springe ich nicht. Auch wenn mich andere auffordern. Was wird aus mir, wenn ich den Kopf eintauche? Druck ist nicht hilfreich. Ausprobieren, gewöhnen, da muss man sich Zeit geben. Aber dann kann ich die Erfahrung machen: Es gibt Auftrieb. Der Glaube trägt. Ich fürchte mich nicht, auch wenn ich keinen Boden sehe.
Ich finde, beides ist wichtig. Schwimmen lernen und glauben lernen. Damit man nicht untergeht. Meint Pfarrer Gregor Heidbrink aus Apolda.


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