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23.08.2020
Erdüberlastungstag

„Schöne Grüße vom Wentowsee“ steht auf der Urlaubskarte einer Freundin. Wentowsee – noch nie gehört. Ich befrage das Internet. Liegt im Norden von Brandenburg. Sieht idyllisch aus. Urlaub in Deutschland – für viele ist das in diesem Jahr eine echte Entdeckung. Wegen Corona sind einheimische Urlaubsziele ein Renner geworden.

Das schont nicht nur den Geldbeutel. Es ist auch gut für unsere Ökobilanz. Und die hat jede Verbesserung dringend nötig. Gestern war der Erdüberlastungstag. Das ist der Tag im Jahr, an dem die Menschheit das Maß an vorhandenen ökologischen Ressourcen für ein Jahr aufgebraucht hat. Einfacher gesagt: Von heute an betreiben wir Raubbau. Verbrauchen Ressourcen, die sich nicht schnell genug erholen können.

Jedes Jahr wird der Überlastungstag neu festgelegt. Durch Corona hat er sich diesmal um drei Wochen nach hinten verschoben. Klingt erstmal gut. Weniger verbraucht. Trotzdem  kein Grund zum Jubeln. Denn nicht unsere nachhaltige Lebensweise hat das bewirkt, sondern nur die Corona-Pandemie hat uns quasi dazu verdonnert, uns einzuschränken.

Aber es könnte ein Grund zum Verändern sein. Klar, für die Großen in Wirtschaft und Politik allemal. Doch auch für uns. Wir könnten eingeschliffene Gewohnheiten hinterfragen. Urlaub daheim oder in Übersee? Dienstreise oder Videokonferenz? Neue Klamotten shoppen oder reichen die alten noch?

Wir brauchen unsere Schöpfung. Denn wir sind ein Teil von ihr. Sie hat unser Mithelfen nicht nur verdient, sondern dringend nötig. Und Corona hätte wenigstens da mal was Gutes zur Folge.

Meine Freundin hat übrigens den nächsten Sommerurlaub schon gebucht. Klar – am Wentowsee.

 


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