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31.07.2020
Erntezeit

Ronny arbeitet zurzeit von früh bis abends in der Ernte. Mit dem Mähdrescher ist er auf seinen Feldern unterwegs, schon ganz früh am Morgen – da liege ich noch in den Federn und abends ist er immer noch auf dem Feld und mäht, bis die Sonne versinkt.

Man muss jetzt jede trockene Stunde nutzen, sagt er. Wenn das Korn nass ist, dann ist es weniger wert, dann kann er das so nicht ernten und muss wieder warten. In seinem Job ist Ronny jeden Tag vom Wetter abhängig. Von der Aussaat bis zur Ernte.

Zurzeit, sagt er, ernten wir den Raps. Was im Frühjahr so goldgelb die Landschaft durchzog, ist jetzt ganz braun. Die Körner fast schwarz. In meinen Augen ist das vollkommen unscheinbar, wenn ich an den Feldern vorbeifahre, für Ronny ist das braune Zeug ein Schatz.

Als ich mich kürzlich mit ihm unterhalten habe, sagte er, mal sehen, wie der Weizen dieses Jahr wird. Als er das sagte, ist mir bewusst geworden: Ronny weiß nie, was die Ernte einbringen wird. Wetter, Wachstum und Gedeihen, das alles hat Ronny nicht in der Hand. Er sah trotzdem irgendwie glücklich aus. Er liebt eben, was er da tut. Schlechte Ernten, sagte er, hatten unsre Vorfahren auch und die haben das immer überlebt und zurzeit, meint er, sieht es ja nicht danach aus.

 „Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land, doch Wachstum und Gedeihen, liegt in des Höchsten Hand“ So heißt es in einem Kirchenlied.

Ronny – ein Typ mit Gottvertrauen, so ein Gottvertrauen wünsch ich uns auch

sagt Kristin Jahn, Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land


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