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30.07.2020
Sauerei

Die Corona-Pandemie hat so manche Sauerei ans Tageslicht gebracht. Werksverträge in der Fleischbranche gehören genauso dazu wie die Erkenntnis, was für eine Schweinerei billig produziertes Fleisch ist.

Mein Großvater war Landwirt. Er hat eine Schweinezucht gehabt, die würde man heute als BIO-Hotel für Schweine bezeichnen, mit Freilauf für die Tiere und großen Boxen, in denen sich die Sauen kabbeln und hinlegen konnten. Er würde sich im Grab rumdrehen, wenn er sehen würde, was heutzutage Schweinhaltung heißt. Sauen hochzüchten in wenigen Monaten und sie eventuell notschlachten, weil sie zu viel wiegen für den Verkauf – so etwas hat er nicht gekannt.

„Achtet doch darauf, wie es euch geht,“ sagt der Prophet Haggai im Alten Testament dem Volk Israel.

„Ihr sät viel und bringt wenig ein; ihr esst und werdet doch nicht satt, ihr trinkt und bleibt doch durstig; ihr kleidet euch und könnt euch nicht erwärmen; und wer Geld verdient, der legts in einen löchrigen Beutel.“

Jedes Mal, wenn ich das Billigfleisch in der Truhe liegen sehen, muss ich daran denken. Man isst und wird doch nicht satt. Es schmeckt ja nach nichts, dieses Fleisch, das uns verspricht, man könne sich den Bauch vollschlagen und zugleich noch sparen. Am Ende hat nämlich immer schon einer den Preis bezahlt und sei es der Mensch mit Werksvertrag beim Schlachten der billigen Sauen, das geht besser

sagt Kristin Jahn, Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land

 


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