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12.02.2021
Europa lästert Gott

Über Flüchtlinge denken die einen so, die anderen so. Die Zahl derer, die es übers Meer oder über Land bis nach Europa schaffen, nimmt ab. Die einen freut das, andere weniger. Nun hat das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen vor ein paar Tagen die europäischen Staaten alarmiert: An den Küsten der Europäischen Union werden Flüchtlinge, die schon angelandet sind, zusammengetrieben und aufs Meer zurückgedrängt. Boote mit Flüchtlingen werden zurückgeschleppt aufs Meer. Gewalt gegen Flüchtlinge durch staatliche Kräfte.

Kann Europa noch in den Spiegel schauen? Und was sieht es da? Ganz am Anfang der Europäischen Verträge heißt es, „die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte“. Diese Werte seien geschöpft aus dem kulturellen, religiösen und humanistischen Erbe Europas.

Zu diesem Erbe gehört es, Menschen in Not zu helfen. Die einen denken darüber so, die anderen … Nein, das steht nicht zur Debatte. Mit jedem Menschen, der zurückgeschleppt wird aufs Meer, mit jedem Flüchtling, der auf griechischen Inseln wie eine Geisel festgehalten wird, um mit schlechten Bildern andere von der Flucht abzuhalten, macht Europa sich schuldig. Auch wenn die Regierungen versagen, hier müssen wir uns einig sein: Man lässt Menschen nicht ertrinken. Punkt. Man hält Menschen nicht in Kälte und Schlamm fest. Punkt. Das muss aufhören. Ansonsten werden das religiöse und humanistische Erbe Europas und seine Werte verraten, und Gott gelästert. Punkt.

Einen guten Tag wünscht Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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