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13.02.2021
Halbjahreszeugnisse

Vor einigen Jahren wurden bei psychologischen Tests einer größeren Gruppe weiße Kittel angezogen. Der einen Hälfte sagte man, es seien Arztkittel, der anderen es seien Malerkittel. Dann sollten sie Aufgaben erfüllen. Die mit dem Malerkittel schnitten jedes Mal schlechter ab, die mit dem Arztkittel besser. Abgesehen davon, dass Ärzte nicht schlauer sein müssen als Maler, sind die Leute mit dem Kittel in Erwartungen geschlüpft – und haben sie erfüllt.

Wie wir uns verhalten, hängt auch davon ab, welche Rolle uns zugedacht wird. Bei Kindern ist das besonders problematisch, weil sie noch wachsen. In welche Richtung, das liegt auch daran, was wir ihnen zutrauen.

Am kommenden Freitag gibt es Zeugnisse. Da zeigt sich dann, ob das Kind ein Zweier-, Dreier- oder Viererschüler ist. Oder ist das auch ein Ergebnis davon, dass die Kinder zu Hause und in der Schule zu hören bekommen: Du bist eh nur ein Viererkandidat. Bis sie es selbst glauben. Wie wirkt es auf Kinder, wenn sie allzu oft hören, dass sie eh nichts können. Oder auch, dass man von ihnen immer nur Einsen verlangt? Beides stresst.

Es gibt diese Geschichte, wo Jesus sich von einem Zollbeamten zum Mittagsimbiss einladen lässt. Der ist korrupt und verhasst bei den Leuten. Jesus ignoriert das einfach, er zieht ihm den Kittel einfach aus – und macht ihn so zu einem neuen Menschen. Du bist mehr als die Noten in deinem Zeugnis über dich sagen – das wäre eine Ansage an die Kinder, die ihrem Zeugnis entgegenzittern und eine Ansage für das ganze zweite Schulhalbjahr,

meint Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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