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22.01.2021
Frage an den Einzelhandel

Ich lese einen Hilferuf des gebeutelten Handels: Fünfhundert Millionen Kleidungsstücke müssen auf einmal entsorgt werden, weil die keiner mehr kaufen würde. Aber bei allem Verständnis. Ich will doch mal fragen: Warum kann die fünfhundert Millionen Kleidungsstücke denn keiner mehr kaufen? Habt ihr eine Mottenplage? Oder haben wir alle derart zugelegt in der Krise, dass die keinem mehr passen? Es ist doch vielmehr so, dass die Industrie diese fünfhundert Millionen Kleidungsstücke von vornherein als Wegwerfartikel konzipiert hat – bloß, dass wir sie hätten wegwerfen sollen, nachdem wir sie gekauft haben. Denn die Container mit der nächsten Mode sind schon unterwegs. Immer neuer, immer schneller. Sorry, aber dieses Geschäftsmodell, das basiert auf Ressourcenverschwendung. Und könnte es nicht sein, dass wir jetzt die historische Chance haben, aus diesem Teufelskreis auszusteigen? Vielleicht gibt es eine Lösung, ohne dass unsere Händler darüber kaputt gehen. Wir müssten nur wissen, wie könnte unser Beitrag dann aussehen. Es kommen wieder Tage, da wollen wir uns schick machen. Wie wäre das: dass wir dann etwas kaufen, von dem, was schon da ist. Auch ohne, dass wir einen unverschämten Rabatt aushandeln. Egal, was woanders als letzter Schrei gilt. Und dass wir Qualität suchen und eine gute Beratung, die wichtiger ist als Verfügbarkeit rund um die Uhr. Würde das vielleicht schon reichen, dass es weitergehen kann, fragt Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.


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