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27.08.2021
Frei

Richard hat als Kind alles andere als eine unbeschwerte Kindheit erlebt. Sein Vater war missmutig, cholerisch. Wenn ihm etwas quer ging, hat er sich an seinen Kindern ausgelassen. Harte Arbeit und Schläge. Richard hat viel Böses erlebt. Sein Vater hatte nie viel Geduld mit ihm. Wenn meinem Vater die Argumente ausgingen, sagt Richard, dann gab es Dresche. Diskutieren konnte man mit ihm einfach nicht.

Richard ist mit 16 von zu Hause fort. Ein ganzes Leben ist das jetzt schon her. Heute sitzt er mit seinen 70 Jahren in seinem Garten. Man sieht ihm die Grausamkeiten nicht an.

Ich habe mir immer geschworen, sagt er, so gehe ich mal nicht mit meinen Kindern um. Er lacht viel mit seinen Kindern und Enkeln.

Über das Böse in seiner Kindheit spricht er selten. Ich habe mir geschworen, sagt Richard, dass mir mein Vater nicht auch noch meine Zukunft nehmen soll. Er sollte keine Macht mehr über mich haben. Ich bin gewachsen an der Schwachheit meines Vaters, sagt er, denn seine Grausamkeit, das war doch nichts anderes als Schwäche.

Wenn Richard von seiner Kindheit spricht, dann von dem, was daran gut gewesen ist und sein ganzes Gesicht strahlt.

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.

Sagt Kristin Jahn, evangelisch und Superintendentin im Altenburger Land


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