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26.08.2021
Grundstein

26. August 1726 – heute vor 295 Jahren wurde der Grundstein für die Frauenkirche in Dresden gelegt. Erbaut wurde eine der prachtvollsten Kirchen, die die protestantische Kirche kennt. Leicht und hell wirkt sie und die Kanzel steht scheinbar in der Mitte. Alles ist hier um Gottes Wort herum angeordnet.

Im zweiten Weltkrieg wurde die Frauenkirche zerstört.

Ich kann mich noch erinnern, wie ich als Kind mit meinen Eltern in tiefsten DDR-Zeiten an den Trümmern der Frauenkirche vorbeigegangen bin. Schwarze Steine und ganze Schutthaufen lagen mitten in der Stadt und ich dachte, warum räumt das keiner weg? Aber das war so gewollt. Als Mahnmal und zur Erinnerung. So endet es, wenn sich der Mensch über andere erhebt. Wenn er sich anmaßt, Herr sein zu wollen in der Welt.

Nach 1990 wurde die Frauenkirche Stein um Stein wieder aufgebaut. Die alten Steine haben Einlass gefunden in das Neue. Wenn ich heute vor der Frauenkirche stehe, dann ist das für mich jedes Mal ein Wunder: dass es Menschen geschafft haben, diese Kirche wieder aufzubauen, Menschen aus aller Welt, das ist das Wunder.

Wir Menschen können umkehren. Wir können einander in die Augen schauen, nach den Wunden fragen, Schuld bekennen. Wir können es gemeinsam besser machen als unsere Vorfahren. All das erzählt mir die Frauenkirche mit ihrer Geschichte. Den Grundstein für diese Umkehr haben nicht wir gelegt, sondern Jesus Christus. Er ruft uns zum Frieden.

Sagt Kristin Jahn, evangelisch und Superintendentin im Altenburger Land


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