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29.01.2020
Frieden

Ob es Frieden geben kann im Nahen Osten?
Nach Jahrzehnten von Feindschaft sind die Lager verfestigt. Wir und die. Jüdische Israelis – und Palästinenser.
Jedoch:
Eine Gruppe von Menschen denkt optimistischer über den Frieden, als vor kurzem noch; eine Gruppe von Menschen im Heiligen Land. Und zwar sind es die, die als Jude im Krankenhaus von arabischen Ärzten behandelt worden sind. Der Politikwissenschaftler Chagai Weiss hat das herausgefunden. Er hat die Patienten für seine Studie befragt.
Wenn man Grenzen niederreißen will, geht es um mehr, als um bloße Begegnung zwischen zwei Kulturen. Das entscheidende ist, ich treffe einen von den Anderen.
Normal wechsle ich die Straßenseite. Jetzt verfolgen wir ein gemeinsames Ziel. Sogar: Meine Gesundheit.
Ich sehe, wie er sich Mühe gibt. Das ändert meinen Blick. Es macht hoffnungsvoller und optimistischer, was den anderen angeht.
Diese Leute halten Frieden im Nahen Osten jetzt für wahrscheinlicher. Gut, nicht?
Ich hoffe, den Effekt gibt es nicht nur dort. Die anderen – die gibt es für uns auch. Wie heilsam wäre es, wenn wir einen von den anderen träfen? Das nächste Mal beim Arzt: Und, unverhofft, die neue Ärztin trägt Kopftuch. Oder sie wäre über und über tätowiert und trüge noch einen von diesen hässlichen Nasenringen. Aber sie wäre es, die mir hilft, dass ich gesund werden kann. Zum Schluss hilft es, wieder daran zu glauben, dass Frieden möglich ist.
Das hofft Pfarrer Gregor Heidbrink aus Apolda

 


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