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12.03.2020
Gandhis Salzmarsch

Er war 388 Kilometer gelaufen, dann war er am Meer. Dort bückte er sich und hob ein paar Krümel Salz auf. Das war eine Straftat. Dafür wurde er verhaftet. Und genau das war sein Plan. – Heute vor 90 Jahren ist Mahatma Gandhi zu seinem Salzmarsch aufgebrochen. Indien war eine Kolonie Englands. Die Inder durften weder Salz gewinnen, noch es verkaufen. Das war das Monopol der Engländer. Salz war hoch besteuert – eine echte Bürde für die arme Bevölkerung, die in der Hitze zu arbeiten hatte und ganz besonders auf Salz angewiesen war.

Gandhi brach mit 78 Gefährten auf, um am Meer Salz zu gewinnen. Tausende schlossen sich ihm während der dreieinhalb Wochen an und brachen die Gesetze. 60.000 wurden verhaftet. Aber die Bewegung war erfolgreich. Ein Jahr später wurde den Indern die Salzproduktion erlaubt, die Gefangenen wurden freigelassen.

Gandhi hat auf gewaltlosen Widerstand gesetzt. Er war kein Heiliger, aber er hat Menschen, die für ihre Rechte kämpfen, überall auf der Welt bestärkt. Er war ein religiöser Mensch, Hindu, und offen für alle Religionen. Jesus Bergpredigt hat ihn fasziniert: Selig sind, die Frieden stiften, heißt es da. Das konnte er unterschreiben. Die Religionen sah er als verschiedene Wege, die alle am selben Punkt zusammenkommen – der Wahrheit. Das heutige Indien ist davon weit entfernt. Vor allem Muslime werden von nationalistischen Hinduisten drangsaliert, unterstützt von der Regierung.

Kurz nachdem Indien seine Unabhängigkeit erkämpft hatte, ist Gandhi ermordet worden. Aber die Hoffnung, die Welt gewaltlos zu bessern, lässt sich nicht erschießen.

Einen friedlichen Tag wünscht Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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