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10.07.2017
Geliebt und unvergessen

„Geliebt und unvergessen“ steht auf dem verwitterten Grabstein. Der Name des Verstorbenen ist kaum noch zu entziffern. Das Grab ist verwildert. Dafür kann es viele Gründe geben. Vielleicht sind die Angehörigen zu alt, um es zu pflegen, oder sie leben nicht mehr am Ort. Oder es gibt keine mehr. Geliebt und unvergessen? So ist der Lauf der Welt, denke ich. Irgendwann sind wir vergessen.

Ganz unten auf dem verwitterten Grabstein entziffere ich einen Spruch aus der Bibel. Jesaja 43,1. Das ist mein Taufspruch: „Fürchte dich nicht“, spricht Gott, „ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“
Ich fand das immer sehr passend für eine Taufe, nicht nur für meine eigene. Als Kind zu einem Gotteskind werden. Zu wissen: Gott kennt mich und liebt mich.

Also: Geliebt und unvergessen. Eigentlich ist das die Kurzform dieses langen Bibelverses. Und genauso passend am Ende eines Lebens. Ja, wir werden irgendwann – von Menschen – vergessen sein. Nach Generationen wird vielleicht niemand mehr meinen Namen kennen. Das stimmt erst mal traurig, so wie der Anblick eines verwilderten Grabes.

Aber bei Gott sind wir nicht vergessen. Bei Gott, der sagt: „Fürchte dich nicht. Ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein.“

Erlöst aus der Vergessenheit. Und damit: Geliebt und unvergessen.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Cornelia Biesecke, ev. Pfarrerin aus Eisenach.


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