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03.11.2021
Gipfel und Weitblick

Gipfel sind was Tolles. Wenn man oben steht, hat man einen wunderbaren Weitblick. Auch das Herz wird weit angesichts der Naturschönheit.

Ich finde, das braucht auch der Klimagipfel, der gerade in Glasgow stattfindet. Also den Weitblick. Auf unsere wunderbare Erde, auf das, was es dringend zu schützen und zu bewahren gilt. Und ein weites Herz. Doch der Blick in die Zukunft ist ja eher düster. Mahnende Worte sind schon viele gesprochen worden, doch die Taten, die jetzt dringend folgen müssten, die fließen zäh. Viele junge Gipfelteilnehmer sind in Glasgow dabei, Klimaaktivisten. Viele von ihnen gehen sonst auf die Straße und schreien ihre Sorge um die Zukunft heraus. Wie geht es ihnen auf diesem Gipfeltreffen? Fühlen sie sich gehört und ernst genommen?

Einer von ihnen ist Bruno aus Argentinien. In seinem Land ist der Klimawandel längst bittere Realität. Bruno ist einer, dem das Herz brennt angesichts der düsteren Zukunftsaussichten. Er ackert in seiner Heimat, engagiert sich für den Klimaschutz, und ist deshalb auch beim Gipfel dabei. Vor allem aber lässt sich Bruno nicht unterkriegen.

„Ich bin hier, um die Realität zu verändern,“ sagt er. „Nicht, um deprimiert zu sein.“ Genau diese Hoffnung braucht es. Sich nicht abschrecken lassen von den zähen und mühsamen Verhandlungen. Brennen, kämpfen, träumen. Und – es braucht das Gipfelgefühl. Oben zu stehen und die atemberaubende Schönheit der göttlichen Schöpfung zu sehen. Bruno hat es, da bin ich mir sicher. Menschen wie er machen mir Hoffnung.

Pfarrerin Cornelia Biesecke aus Eisenach, evangelische Kirche


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