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27.04.2017
Girls Day

Frauen in Männerberufen, vor 100 Jahren war das noch ein Unding. Die Serie „Charite“, die kürzlich im Fernsehen lief, hat das eindrücklich gezeigt. Eine Krankenschwester, die Ärztin werden will! Wo gibt’s denn sowas? Frauen, die damals typische Männerdomänen für sich beanspruchten, wurden verspottet und gedemütigt.

Auch in der Kirche waren lange Zeit Frauen im Talar und auf der Kanzel undenkbar. Die Arbeit mit Kindern oder Behinderten, die wurde ihrem „mütterlichen Gemüt“ zugetraut. Aber nicht theologisches Denken und Reden! Auch ich musste mir am Anfang meiner Berufszeit noch beim Trauergespräch die Frage gefallen lassen: „Und Sie dürfen wirklich unsere Mutter bestatten, als Frau?“ Ja, ich durfte und darf. Und kann.

Einiges hat sich da hierzulande inzwischen getan. Trotzdem gibt es noch die typischen Berufe für Frauen und Männer. Ein Pfleger, ein Erzieher, ein Grundschullehrer sind meistens in der Minderheit. Während in der Autowerkstatt, beim Rettungsdienst oder in der Chefetage Frauen seltener zu sehen sind.

Darum gibt es den Girls Day, de Mädchen- Zukunftstag. Da werden Mädchen eingeladen, sich mal sogenannte typische Männerberufe anzuschauen. Denn warum sollten Mädchen nicht gern an Autos schrauben oder bei der Feuerwehr arbeiten? Es ist längst Zeit, Klischees zu überwinden. Jeder Mann, jede Frau sollte tun dürfen, was er oder sie gut kann.

Ich glaube nämlich, dass Gott sehr phantasievoll ist beim Verteilen der Gaben.

Einen guten Tag wünscht Cornelia Biesecke, evangelische Pfarrerin aus Eisenach.


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