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25.08.2021
Jesus, der Sündenbock

Das hohe Gewölbe der Kirchendecke in der kleinen Kirche von Romschütz bei Altenburg ist lichtdurchflutet. Ganz oben in der Kuppel thront ein Schaf. Ein kleines Lamm mit weißer Wolle. Es sieht aus, als wäre es gerade in den Himmel hinaufgestiegen, zart und zerbrechlich. Fast nicht mehr von dieser Welt.

Wer in der Kirche sitzt und hinaufschaut, den Blick hebt von seinen Sorgen, sieht es. Es leuchtet über allem. Jesus, das Opferlamm.

Früher haben Menschen, wenn sie schuldig geworden sind, Gott besänftigt und ihm ein Tier geopfert. Sie haben einen Sündenbock in die Wüste geschickt. Das beste Tier der Herde. Sie wollten Gott damit gnädig stimmen. Aber Gott sagt, ich will keine Opfer mehr.

Er sandte seinen Sohn zu uns. Legt all eure Fehler auf ihn, sagt er. Woran wir schuldig werden, er will es für uns mit tragen. Er bringt das Getrennte zusammen.

Wenn man dieser Tage all die Schuldzuweisungen liest, wer da wen in der Flutkatastrophe nicht gewarnt hat, all die politischen Grabenkämpfe, mein Gott, denke ich. Wie schnell das geht, dass wir einander zum Sündenbock machen und nichts ist damit gewonnen.

Jesus zeigt mir einen anderen Weg: Er bewahrt mich davor, einen Menschen zum Sündenbock zu machen. Er ist da, richtet auf und alle, die ihm folgen auch

glaubt Kristin Jahn, evangelisch und Superintendentin im Altenburger Land


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