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03.12.2018
Kommt Gott nicht mehr rum?

Wir haben die Handwerker im Gemeindehaus. Sie sollten längst hier sein. Frank steht neben mir in seinem Blaumann. Ich soll mich nicht ärgern, sagt er. „Die kommen einfach nicht mehr rum. Man kann nicht mehr vernünftig planen. Alles verschiebt sich. Die Kunden sagen: Dann darfst du halt den Auftrag nicht annehmen, wenn du es nicht schaffst. Aber so einfach isses nicht.“ Frank ist selbst Handwerker – und er gehört zu den Kirchältesten. Vielleicht hat er Recht. Alle wollen zu viel auf einmal. Und zwar sofort.

Ich frage mich, ob es Gott genauso geht. Dass er einfach nicht mehr rum kommt mit dieser Welt. Die Menschen rufen an. Klagen, betteln, drohen. Was sollen sie auch machen? Alleine kriegen sie es nicht hin. Und in der Bibel heißt es doch: „Siehe, dein König kommt zu dir. Ein Gerechter und ein Helfer.“

Wo bleibt er, der Herr König? Ob er den 24. wird halten können? Das Warten bleibt uns nicht erspart. Umso wichtiger ist: Wie ich warte. Mein Vorsatz ist: Dass ich voll Hoffnung warte. Ich träume von der Zeit, in der alles besser ist, als gedacht. Weil sich endlich ein Fachmann kümmert. Weil Gott sich kümmert. Dem fallen Lösungen ein, davon habe ich keine Ahnung. Als Kunde kapiere ich die Hintergründe nicht. Sondern lieber stelle ich mir vor, wie er sich um die Kümmert, die es nötiger haben. Irgendwann, da bin ich sicher, klingelt es an meiner Tür, hofft Gregor Heidbrink, Pfarrer in Finsterbergen.


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