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25.08.2020
Hochmut und Demut

Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. (1. Petrus 5,5b) Dieses Bibelwort steht für uns Christen über dieser Woche. Ja, gut. Klingt aber erstmal nicht so spektakulär.

Doch dann sehe ich wieder Nachrichten aus Belarus. Seit zwei Wochen gehen die Menschen dort auf die Straße. Zigtausende waren es am vergangenen Wochenende. Sie fordern Gerechtigkeit und Demokratie, finden sich nicht ab mit dem umstrittenen Wahlergebnis. „Hau ab!“ schreien sie dem Präsidenten Lukaschenko entgegen. Und der – will es nicht wahrheben. Redet von gesteuerten Revolutionären, droht, lässt Demonstranten niederknüppeln und verhaften. Doch sie geben nicht nach. Und mein Herz brennt für sie: „Lasst euch nicht unterkriegen oder provozieren!“ möchte ich ihnen zurufen.  „Bleibt friedlich!“

Für mich ist Lukaschenko so ein Hochmütiger. Der in seinem Egoismus vergessen hat, dass ein Präsident nicht Herrscher, sondern Diener seines Volkes sein möge. Nichts anderes ist übrigens mit dem Wort „Demut“ gemeint. Mut zum Dienen zu haben. Lukaschenko reiht sich ein in die Zahl derer, denen das Bibelwort ins Gewissen reden will: Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. Zu viele solcher hochmütigen Herrscher gibt es derzeit in der Welt. Wer sein Volk verspottet, verarmen lässt, es mundtot machen will, ist fehl am Platz. Dem gilt es zu widerstehen.

Den Menschen in  Belarus wünsche ich Kraft und Mut. Und friedliche Veränderungen.

 

Pfarrerin Cornelia Biesecke, aus Eisenach und evangelisch.

 


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