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04.01.2021
Hoffnung

Wir wissen nicht, was kommt. Wir sind keine klugen Leute. Wir arbeiten und ackern im Heute. 

Edgar hat gestern den letzten Markstammkohl aus seinem Garten geholt. Grünfutter für seine Hühner. Die sind bei der Kälte oft nur noch im Stall. Aber irgendwas Grünes brauchen die und sollen es auch haben, sagt Edgar. 

Edgar ist schon über achtzig. Aber seinen Garten hat er bis jetzt immer noch bestellt bekommen und seine Hühner auch versorgt. „Ich mach das solange ich kann.“

Wir wissen nicht, was kommt in diesem neuen Jahr, sagt er. Wir sind keine klugen Leute. Wer kann schon in die Zukunft sehen. Wir ackern und arbeiten im Heute. Hier und jetzt. 

Edgar hat die Ruhe weg. Seine Kinder nicht, seine Enkel, naja. Die wissen nicht, wie es weitergeht. 

Die Kinder mit der Gastwirtschaft, die können jetzt nicht öffnen. Und die Enkel studieren, aber sie können das nur noch online tun. Sie machen sich Sorgen, wie es wird. 

Edgar sagt, es reicht, dass jeder Tag seine eigene Plage hat. Und teilt mit seinen Kindern sein Brot, seine Rente. Seinen kleinen Lohn. Wir ackern hier und heute. 

Wenn die Gerüchteküche im Dorf hochkocht, was alles noch kommen wird an Bösem, dann schaut Edgar in den Himmel und wendet sein Gesicht der Sonne zu. 

Mal ist es Zeit, zu ackern, ansonsten zu vertrauen,

sagt Kristin Jahn, evangelisch und Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land


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