Augenblick mal, MDR, Radio, Radio-Andacht, Radio-Andachten, Radioandacht, Radioandachten,

28.04.2022
Hoffnungsbäumchen

Alex ist 12 Jahre alt. Im Fernsehen sehe ich einen kurzen Bericht über ihn. Der ukrainische Junge lebt in Charkiv. Kann man da überhaupt noch leben? Ja. Aber schwer. Alex lebt unter der Erde. In einem U-Bahn-Schacht. In einem Wagen einer U-Bahn hat seine Mutter ihm einen kleinen Raum abgeteilt. Das ist jetzt sein Kinderzimmer. Wie lange er dort noch hausen muss– wer kann das sagen?

Kindheit im Krieg. Brutal. Alex sieht blass aus. Klar – ihm fehlt frische Luft, Sonnenlicht. Doch Alex hat einen erstaunlichen Überlebenswillen. Er zeigt dem Reporter sein kleines Reich. „Hier schlafe ich“, er zeigt auf eine Sitzbank. „Und hier kann ich schreiben und malen“ - er weist auf einen kleinen Klapptisch. „Und hier ist mein Garten“. Habe ich mich verhört? Nein. Alex zeigt ein Gläschen mit Wasser. Darin ist eine kleine Pflanze.

„Das wird mal ein Baum“, sagt Alex mit Überzeugung. „Den pflanze ich dann in meinen Garten an unserem Haus. Wenn wieder Frieden ist.“

Lieber Alex, ich wünsche Dir von Herzen, dass dein Baum wachsen wird. Und wenn er es nicht schaffen sollte, weil ihm das Licht fehlt, dann bitte du. Wachse, werde groß wie ein Baum und behalte all deine Träume und Hoffnungen im Herzen. Hege und pflege sie, so wie deinen kleinen Baum.

Vor allem aber wünsche ich dir Frieden! Bald! Damit du wieder Kind sein kannst.

Das wünsche ich allen Kindern, die in Kriegs- und Krisengebieten leben müssen.

Cornelia Biesecke, Eisenach, evangelische Kirche


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar