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01.04.2019
Homor ist, wenn man trotzdem lacht

Heute wird, pünktlich zum Saisonauftakt, der Sessellift zur Wartburg eröffnet. Das wird gefeiert mit einigem Tamtam. Obwohl: Die Eisenacher sind hier geteilter Meinung, manche fürchten um die Tradition der Wartburg-Esel. Aber einem geschenkten Esel schaut man nicht ins Maul. Schließlich wurde das Projekt von der EU gefördert.

April, April. Das ist natürlich Blödsinn. Also das mit dem Sessellift. Nicht das mit der EU, die fördert immer mal Dinge, die es nicht braucht.

Vorsicht, heute ist der 1. April. Aber jetzt sind sie ja gewarnt – und hoffentlich motiviert, auch andere mal zu vergackeiern. Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

Die einzige akrobatische Übung, zu der wir alle fähig sind – selbst mit eingerosteten Knochen – ist die, sich selbst auf den Arm zu nehmen. Das hält fit – im Herzen und im Kopf. Wir sind nicht vollkommen, niemand von uns. Aber wie oft gehen wir auf andere zu, als hätten wir die Wahrheit mit Löffeln gefressen, als wäre unsere Meinung die allein gültige. Hey, Mensch, bleib mal locker, wir alle machen Fehler. Aber zu uns selbst auf Abstand zu gehen, uns selbst nicht zu ernst zu nehmen, mit Humor gnädig über uns selbst hinwegzusehen – das lässt uns auch gnädig auf andere blicken. Lachen steckt eben an. Es ist nie zu spät, sich selbst auf den Arm zu nehmen. Wer zuletzt lacht, lacht eh am besten.

Übrigens, wer an der Kasse einen guten Witz erzählen kann, bekommt eine Freifahrt – mit dem Sessellift zur Wartburg. Aber nur heute bei der Eröffnung. Kein Witz.

 

Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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