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07.11.2023
Im Büro für leichte Sprache

Etwas leicht zu sagen, das ist ganz schön schwer. Das weiß Nancy Allenfort von der Diakonie. Ihr Job ist das Übersetzen. Denn bei ihr in der Stiftung Finneck gibt es viele Menschen, die finden schon einen normalen Zeitungsartikel schwer. Ganz zu Schweigen von einem Behördentext. Für sie schreibt Nancy Allenfort in Leichter Sprache. Fachwörter werden auseinandergenommen, wenn es geht, dienen Bilder zur Unterstützung. Erfolgreich ist ihre Arbeit, wenn die Menschen, ihre Klienten, die Texte verstehen. Und auf einmal erschließen sich die Dinge. Schlimme Nachrichten lassen sich einordnen. Das nimmt manche Angst. Oder es finden sich Möglichkeiten zur Beteiligung. Nancy Allenfort erzählt von einer Umfrage der Stadt Sömmerda zum Zukunftskonzept. „Da wären unsere Klienten nie darauf gekommen, sich daran zu beteiligen. Aber durch die Leichte Sprache konnten sie verstehen, um was es geht. Und sie konnten ihre Ideen einbringen – und mit ihren besonderen Fähigkeiten, zum Beispiel ihrem Einfühlungsvermögen. Ein Mann hat die ganze Stadt einmal angesehen mit Blick auf seinen blinden Kollegen. Wie könnte man dem helfen?“
Mich hat diese Geschichte angerührt. Denn ich denke mir: Wer nie selbst erfahren hat, wie das ist außen vor zu sein, der hätte das vielleicht nicht gemacht. Wer gesund ist, gut gucken kann, und immer alles durchschaut, der weiß vielleicht gar nicht wertzuschätzen, was es für ein Privileg ist, sich beteiligen zu dürfen.
Dabei kann doch jeder seine Perspektive einbringen, einfach damit wir alle besser zusammenleben. Das findet Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda


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