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08.12.2021
Kanzlerwahl

Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn noch etwas schiefgeht: Heute soll Olaf Scholz zum Kanzler gewählt werden. Ich habe in der Bibel vor- und zurückgeblättert, was sie uns zu sagen hat für solch ein Ereignis. Da gibt es die Skepsis, ob es überhaupt einen König braucht. Und wenn, wird er daran gemessen, ob er für Gerechtigkeit sorgt – und Maß genommen, wenn er es nicht tut. Später erklärt Jesus seinen Jüngern: „Wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein.“ Ein Hauch davon finden wir beim Amtsantritt von Kanzlern und Präsidenten wieder, wenn sie so Sätze sagen wie: Ich möchte für alle da sein. Aber wie soll das gehen?

Es gibt einen Koalitionsvertrag, ausgehandelt von drei Parteien. Das ist das Drehbuch für die Regierung, der Kanzler führt Regie. Oben drüber steht diesmal: Mehr Fortschritt wagen. Aber dieser Koalitionsvertrag ist für die Regierung auch ein Appellplatz, auf dem die drei Parteien anzutreten, gemeinsam zu marschieren und sich in Koalitionsdisziplin zu üben haben. Schert eine Partei aus, geht die Regierung krachen. Das geht auch fortschrittlicher. Wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein. Wollen Kanzler und Regierung wirklich uns allen dienen und nicht nur den Wählerinnen und Wählern der drei Parteien, müssten sie ihr Drehbuch hin und wieder beiseite legen, im Bundestag auch einmal Mehrheiten jenseits der Regierung suchen, wenn die Mehrheit der Bevölkerung danach verlangt, Abstimmungen freigeben, einfach locker bleiben. Wie wir selbst auch.

Einen guten Tag wünscht Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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