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11.02.2019
Kleine-Steine-Leute werden

„Suche Frieden und jage ihm nach!“ (Psalm 34,15) Dieser Satz der Bibel steht über dem Jahr 2019. Der treibt mich ganz schön um. Hartnäckig soll ich sein, mich an seine Fersen heften, ihm nachjagen, dem Frieden. In meinem Kopf entstehen schnell die ganz großen Bilder: hungernde Menschen,  ertrunkene Flüchtlinge im Mittelmeer, zerbombte Städte in Syrien. Ich sehe die vermüllten Meere, die abschmelzenden Polkappen und denke: Ich kleines Licht soll dem Frieden nachjagen, dem Frieden für alle Geschöpfe und die Natur? Wie soll ich das denn machen?

 

 Yoko Ono hat diese Frage auch umgetrieben. Die Witwe des Ex-Beatles John Lennon ist inzwischen hochbetagt. Und noch immer unermüdlich für den Frieden unterwegs. Vor einigen Jahren hörte sie von einer tolle Erkenntnis aus der Forschung: Wenn ein kleiner Stein in den großen Ozean geworfen wird, dann zieht er nicht nur ein paar kleine Kreise und verschwindet. Nein, er bewegt den ganzen Ozean. Irre. Fand auch Yoko Ono. „Solche kleinen Steine müssen wir Menschen sein“, sagt sie.  Small Pebble People, also Kleine-Steine-Leute. Es sind nämlich nicht nur die großen Brocken, die was bewirken. Sondern auch die kleinen Steine, deren Kraft eigentlich verschwindend zu sein scheint.

„Werdet Kleine-Steine-Leute,“ sagt Yoko Ono. „Mit kleinen Dingen könnt ihr was  bewirken“.  Mir gefällt das. Denn das kann ich schaffen. Können wir.


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