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14.08.2021
Klimapilgerweg

1.420 Kilometer wollen sie unterwegs sein – vom polnischen Zielona Gora quer durch Deutschland, die Niederlande, dann rüber nach England und laufen bis Glasgow in Schottland. Dort soll im November die nächste Weltklimakonferenz sein. Heute brechen sie auf, Christinnen und Christen aller Couleur, in 77 Tagen wollen sie ankommen. Nennt sich Klimapilgern. Motto: Geht doch!

„Na also, geht doch.“ Es wäre schön, würde das am Ende der Verhandlungen stehen: Geht doch, der nächsten Flut vorzubeugen und auch an die zu denken, deren Inseln im Pazifik gerade absaufen, weil der Meeresspiegel steigt. Geht doch, nicht immer Wirtschaftsinteressen vorzuschieben, wenn es ums Überleben geht. Geht doch. Oder sollen Überschwemmungen und Dürren zum Alltag unserer Kinder gehören? Dann gnade uns Gott.

Vor ein paar Tagen platze ich in ein Gespräch mit zwei Freunden:

„Du musst dich jetzt bewegen, kauf ein E-Auto.“

„Klar, aber erst wenn mein Altes den Geist aufgibt. Aber wir benutzen jetzt unseren Wäschetrockner nicht mehr, hängen die Wäsche wieder auf die Leine. Spart Strom.“

„Na also, geht doch“, meint darauf der andere wieder.

Dann nehmen sie mich zur Brust: „Na, du hast ja auch noch den alten Diesel …“ „Ja“, sag ich, „aber dafür dusche ich von Mai bis Oktober nur im Garten, kalt, mit Regenwasser, spart ’ne Menge CO2.“ So geht das eine Weile hin und her. Und ich denke: Ja, das ist ein Klimapilgern, bei dem alle mitmachen können. Geht los im Kopf. Und mitunter heißt es: Geht doch. Wir müssen der Politik Beine machen und können alle etwas tun.

Das findet Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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