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29.09.2017
Kniefall

Nicht mehr Hand aufs Herz, sondern Knie gebeugt. Immer, wenn die Nationalhymne erklingt. Football-Spieler in den USA machen das. Aus Protest. Gegen Rassismus. Gegen Unterdrückung von Minderheiten.
Der Präsident tobt. „Ihr seid respektlos! Keine Patrioten!“ Viele geben ihm recht. „Das tut man nicht!“ Viele andere aber machen mit. Sportler, Schüler, Studenten. Reihenweise Kniefälle, wenn die Hymne erklingt.

Für mich sind gerade sie Patrioten. Sie legen den Finger in die Wunde. Stumm, aber wirkungsvoll. Sie machen sichtbar, dass es eine gewaltige Schieflage gibt: Dass in diesem Land manche Bevölkerungsgruppen zu Menschen zweiter Klasse gemacht werden. Und wollen das nicht hinnehmen.
Egal, welche Hautfarbe, egal, ob arm oder reich – alle Menschen haben Respekt verdient. Alle sind von Gott gewollt. Niemand hat das Recht, zu sagen: Du bist besser, du bist schlechter.

Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. (Lk 18,14 u. a.)So heißt es in der Bibel. Für mich heißt das: Wer vor anderen und für andere auf die Knie geht, macht sich, körperlich gesehen, klein. Er ist trotzdem groß, im Geist und im Herzen. Und hat meinen Respekt.

Ein gutes Wochenende wünsche ich Ihnen. Cornelia Biesecke aus Eisenach.


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