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02.12.2018
Pomp nützt auch nichts

Sonntag, 2. Dezember 1804. Paris erlebt ein gigantisches Fest. Der Papst musste kommen, um der Zeremonie beizuwohnen. Eine 25 Meter lange Schleppe aus Hermelinfell für die Herrscherin, goldbestickte Seidengewänder. Der Kaiser, oder besser, der der es werden wollte, trug einen samtenen Mantel und goldene Lorbeerblätter. Napoleon. In der Kathedrale liegt seine Krone auf dem Altar. Er greift sie sich, zeigt sie seinem Volk. Und setzt sie sich selbst auf den Schädel. Die Macht hat er schon seit Jahren. Aber jetzt soll alles legitimiert werden. Für sich und seine Nachkommen.

Denn davor haben sie Angst, die Kaiser und Könige, dass einer kommt und ihnen sagt: Es ist Unrecht, dass du auf dem Thron sitzt. Die Angst findet sich schon in der Bibel. Gott schickt einen gerechten König? Das wollten die Herrscher nicht hören. Aber das war die Hoffnung des Volkes. Sie kannten die Worte der Propheten: „Du, Tochter Zion, freue dich sehr! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel.“

Napoleon hat viele geblendet mit seinem Pomp. Doch ein gerechter Herrscher, nein, das war er nicht.

Wahre Herrschaft braucht weder Pomp noch Gewalt. Himmlische Herrschaft kommt gerne unscheinbar daher, arm und auf einem Esel.

Haben wir ein Auge für das Wesentliche – wünscht sich Gregor Heidbrink, Pfarrer in Finsterbergen.


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