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03.07.2020
Konflikt um das Heilige Land

Es fühlt sich an wie die Ruhe vor dem Sturm. Die israelische Regierung plant die Annexion der illegal auf palästinensischem Gebiet gebauten Siedlungen. Das will auch Trump, der das Friedensplan nennt. Frieden stiften geht allerdings anders und doch wohl nur mit den Palästinensern. Der Bau der Siedlungen ist ein Verstoß gegen das Völkerrecht, die jetzt geplante Annexion ebenso.

Dem israelischen Premier Netanjahu geht es um das Heilige Land. Aber die Region ist auch Muslimen heilig, auch Christen. Das programmiert den Nahost-Konflikt, der kaum lösbar scheint. Wer sich hier einmischt, geht auf dünnes Eis. Dennoch gibt es weltweit Proteste gegen die Annexionspläne. Die Angst geht um, die Gewalt könnte eskalieren und das endgültige Aus für eine friedliche Lösung bedeuten. Das Vorhaben wird von der EU verurteilt, vom Bundestag und dieser Tage auch von evangelischen Bischöfen. Was dabei unverrückbar ist, hat der südafrikanische Bischof Tutu vor einiger Zeit so ausgedrückt: „Wir sind gegen die Erniedrigung von Palästinensern … Wir sind gegen die begangenen Gewalttaten (da füge ich an: von beiden Seiten). Aber wir sind nicht gegen Juden.” Das vorweg und immer wieder.

Die Palästinenser noch mehr zu drangsalieren, kann das Heilige Land nur entweihen. Geheiligt wird es, wenn beide Seiten – trotz alledem – an einer Lösung arbeiten, die beide Völker friedlich nebeneinander sieht. Heiliges Land wird es sein, wenn sich erfüllt, wovon der Prophet Micha geträumt hat: Die Völker werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden. Ein jeder soll unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum sitzen – ohne Furcht,

meint Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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