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07.02.2024
Kostenloses Schulessen

Nicht lange her, da wurden aus der gesamten deutschen Bevölkerung 160 Menschen ausgelost. Für einen Bürgerrat. Da saß dann also ein Mini-Deutschland am Tisch, Hälfte Frauen, Hälfte Männer, alle Regionen vertreten, alle Bildungsabschlüsse, alle Altersgruppen. Es ging um: Ernährung. Was soll die Politik besser machen? Geeinigt haben sie sich auf neun Forderungen. Und die erste lautet …

Nein, Moment noch. Wir sollten erst überlegen, worauf es bei der Ernähung ankommt. Ich mach’s kurz: Ausreichend und gesund soll Ernährung sein. Logisch, oder? Klar, nur hat die Logik ihren Preis. Bevor die 160 entschieden haben, haben sie auch Exkursionen gemacht, eine ging in den Supermarkt. Sie sollten für das Abendessen einer vierköpfigen Familie einkaufen – und hatten dafür 9 Euro zur Verfügung. Sie mussten also, wie eben eine Familie, die von Bürgergeld lebt, jeden Euro zweimal umdrehen, dann nochmal und nochmal.

Ein Viertel der Kinder in Mitteldeutschland lebt an der Armutsgrenze. Darauf weisen Diakonie und Kirche immer wieder hin und verlangen eine Anhebung der Regelsätze, weil sonst eine gesunde Ernährung nie und nimmer möglich ist. Und der Bürgerrat schlägt vor, jetzt kommt’s: Es soll ein Mittagessen für alle Kinder in Kindergärten und Schulen geben, gesund, mit 30 % Bioanteil – und: kostenlos.

Wir dürfen gespannt sein, ob der Bundestag, der die 160 eingeladen hat, auch deren Herzschlag hört und beschließt, was sein Job ist: Kindern, allen Kindern, eine gesunde Ernährung zu sichern. Das hofft jedenfalls

Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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