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23.10.2021
Künstliche Intelligenz in der Kirchenmusik?

Seit ein paar Tagen kann man sich also Beethovens Zehnte anhören. Algorithmen haben die Notizen aus Beethovens Nachlass zu einem kompletten Werk ausgewalzt. Es hat was von einem Duell: Beethoven ein menschliches Genie – ob der Computer ihm das Wasser reichen kann? Handelt es sich gar um eine erneute Kränkung der Menschheit, wenn jetzt Computer komponieren? So wie damals, als rauskam, dass wir nicht im Mittelpunkt des Universums leben – wo wir doch Krone der Schöpfung sein sollten? Oder noch später, als man erkannte, wir haben Verwandte im Tierreich? Ich habe unseren Kreiskantor befragt: Mike Nych, was halten Sie davon? Interessehalber, meinte er, würde er sich das anhören. Er kenne schließlich die anderen Symphonien von Beethoven. Wie die gestrickt sind. Mal sehen, wie der Computer das löst. Aber Angst um seine Arbeitsstelle bekommt der Kirchenmusiker nicht. Selbst wenn Computer Musik produzieren. Mike Nych meint, aufs Produzieren kommt es bei Musik gar nicht so an. Es geht um Kommunizieren. Etwas verwirklichen, seine Gefühle und Eingebungen darstellen. Im Idealfall in Kontakt kommen zu anderen. Wir haben den Maschinen immer voraus, dass wir Menschen sind. Menschsein ist mehr als schnell rechnen oder laufen. Unser Wert ist immer größer als unsere Ergebnisse. Daran erinnert uns nicht zuletzt, der Zauber der Musik. Sie kann traurig machen oder froh, oder manchmal kann man Gott sprechen hören. Das freut Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.


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