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22.12.2019
Maria durch ein´Dornwald ging

„Maria durch ein' Dornwald ging“, so beginnt ein  Weihnachtslied aus dem 19. Jahrhundert. Die Melodie ist sehr verhalten und in Moll. Und so ganz anders als die Lieder, die ich auf dem Weihnachtsmarkt höre. Nix mit Jingle bells oder Kling Glöckchen klingelingeling.

Maria ist sehr jung. Eigentlich noch ein Mädchen. Überraschend wird sie schwanger. Ein Engel hat es ihr gesagt. „Du sollst schwanger werden. Du wirst Gottes Sohn tragen und auf die Welt bringen“. „Warum gerade ich?“ mag Maria gefragt haben. „Wer bin ich denn, dass dieser Engel mich eine „Auserwählte Gottes“ nennt. Und warum ein Kind von Gott? Josef, mein Verlobter,  soll der Vater meiner Kinder sein!“ Doch Gott durchkreuzt ihre Pläne.

„Maria durch ein' Dornwald ging“ . Ein Dornwald klingt stachelig, verletzlich. Dieser hier hat nicht mal Blätter. Und vielleicht war Maria ja genauso: Verletzlich. Oder beschämt. Weil es sich nicht gehörte, ein Kind zu bekommen, weiß Gott von wem.

Auf vielen Bildern ist Maria dargestellt als stille junge Frau, die sich fügt in das, was ihr geschieht. War sie wirklich so? Wenn ich das Lied höre, habe ich eine andere Maria vor Augen. Eine fragende, eine unsichere. Aber sie geht durch den Dornwald. Und am Ende erzählt das Lied, dass die Dornen Rosen getragen haben. Aus spitzen, verletzenden Dornen werden duftende Blüten. Wo Gott lebt, verändert sich alles. Das Leben blüht.

Einen gesegneten 4. Advent wünscht Pfarrerin Cornelia Biesecke aus Eisenach.

 


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