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16.12.2019
Montag, Adventskalender

Morgens liegt der Klassenraum fast im Dunkeln. Nur vorne links in der Ecke, da glimmt schon etwas, es sind Lichter an einem Holzgestell. Bei genauer Betrachtung stellt es einen Weihnachtsbaum dar. Etwas krumm und schief; von den Kindern selbst gebaut. Am Baum hängen außer den Lichten viele bunte Briefumschläge mit den Namen der Schulkinder. Früh um halb acht stolpern sie herein. Andächtig nehmen sie Platz. Die Lehrerin entzündet die Kerzen am Adventskranz. Jeden Tag darf ein Kind seinen Umschlag von dem Baum holen. Mucksmäuschenstill ist es dann. In dem Umschlag steckt ein Liebesbrief. Von den eigenen Eltern.

„Das ist jedes Mal ganz feierlich“, sagt Kerstin Chelkowski, die Schulleiterin. „Die meisten Kinder teilen ihren Brief mit der Klasse und lesen ihn laut. Sie verstehen, das ist ein Geschenk, das man auch teilen kann.“

Die Eltern beschreiben im Brief, was sie bewundern an ihrem Kind. Was sie von ihm lernen und an ihm schätzen. Die Briefe sind etwas ganz Besonderes geworden. Sie tun auch den Eltern gut. Ich setze mich hin und schreibe und denke mal nicht an Defizite und Probleme und Leistungen oder anderen Schulkram. Und die Kinder spüren: Du bist angenommen. Stolz lesen sie es den anderen vor.

So ist es bei uns in der Evangelischen Grundschule in Apolda. Aber es könnte doch sicher woanders auch funktionieren. Wie wäre das: Weihnachten könnte auch heißen, das Wunder im eigenen Kind wieder zu entdecken. Dazu ermutigt Pfarrer Gregor Heidbrink aus Apolda.


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