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15.12.2019
Sonntag, dritter Advent

Das darf bei keinem Jahresrückblick fehlen. Greta Thunbergs zornige Blicke. Und ihr „How dare you!“ „Wie könnt ihr es wagen!“ Wie sie der Weltöffentlichkeit und den Mächtigen die Leviten liest beim Klimagipfel in New York.

Ob Greta ahnt, für wie viele Menschen sie zum Feindbild geworden ist? Die Autoaufkleber auf denen sie beschimpft wird, kennt sie wahrscheinlich gar nicht. Manche fürchten, Greta würde zu einem neuen Messias.

Nun, wenn wir einen Vergleich aus der Bibel bemühen wollen: Johannes der Täufer dürfte der bessere Kandidat sein. Ein zorniger junger Mann, der selbst kleinlich darauf bedacht war, sich nicht den geringsten Luxus zu gönnen. Unbestechlich und prinzipienfest. Seine Kleider waren Kamelhaare, seine Nahrung wilder Honig. Dass wir uns nichts auf uns selbst einbilden sollen, war seine Botschaft, dass wir teilen sollen, was wir haben und vor Gott verantwortlich sind.

Ob ich zu denen gehört hätte, die extra rausgefahren wären in die Wüste, um ihn zu hören? Und wie ich das gefunden hätte, wenn er mir entgegenschleudert: How dare you? Wie könnt ihr es wagen? Das ist so konsequent, man kann im Grunde nur scheitern an so einem Anspruch.

Das muss man erstmal aushalten. Genau wie heute den Zorn der Jungen, die ihre Zukunft in Gefahr sehen.

Zorn ist nichts Schlechtes. Mit dem Zorn zeigt uns unser Herz, wo Unrecht liegt. Ich muss aushalten, dass ich mir etwas sagen lassen muss. Meint Pfarrer Gregor Heidbrink aus Apolda


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