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10.03.2021
Myanmar

Er kann gar nicht richtig hinschauen, wenn er die Nachrichten aus Myanmar sieht. Es schmerzt. Dirk Bierawski ist Krankenpfleger, arbeitet auf einer Intensivstation in Erfurt.

Eigentlich wäre er um diese Zeit in Myanmar. Jedes Frühjahr für zwei Wochen. Mit Interplast, einem Team, das spezialisiert ist auf plastische Chirurgie. Sie operieren Menschen mit Fehlbildungen. Mund-Kiefer-Gesichtsspalte zum Beispiel. Das wird in Myanmar nicht behandelt. Viele Kinder leiden ohne Ende, die Eltern müssen sie mühsamst füttern, es läuft alles wieder raus. Wie soll so ein Kind überleben? Erst recht in Corona-Zeiten, wo die armen Familien eh kaum eine Chance haben. Und nun herrscht obendrein Krieg auf den Straßen.

Dirk Bierawski hält den Kontakt. Ärgert sich über verkürzte Berichterstattung in den deutschen Medien.

Normalerweise schaffen er und das Team 80 bis 100 Operationen, wenn sie da sind. Aber dieses Jahr fliegt kein Flugzeug, und die Lage ist viel zu instabil. Sie sitzen hier und warten.

Myanmar fällt zurück in finstere Zeiten, sagt der Pfleger. Es sei schlimm anzusehen, wie das zarte Pflänzchen Demokratie niedergeknüppelt wird.

Macht und Gewalt sind eine tödliche Kombination.

Gott segne alle, die in Myanmar dem Frieden wieder auf die Beine helfen. Und alle, die mit ihnen verbunden sind.

Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche.


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