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29.06.2019
Peter und Paul

Peter und Paul. So heißt der Tag heute in christlichen Kalendern. Er ist den beiden Aposteln Petrus und Paulus gewidmet. Fürstenapostel werden sie genannt, weil sie so herausragende Gestalten sind. Dennoch sind sie nicht lupenrein.

Ursprünglich heißen sie auch nicht Petrus und Paulus, sondern Simon und Saulus. Simon war ein Jünger Jesu, was sag ich, nicht nur einer unter ihnen, sondern so etwas wie ihr Sprecher. Jesus hat ihm eine besondere Rolle zugedacht: „Du bist Petrus und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen“, sagt er zu ihm. Petrus bedeutet also Fels. Aber so felsenfest stand Petrus dann doch nicht immer zu Jesus. Während Jesus gefangen genommen und verhört wird, vor seiner Kreuzigung, verleugnet Petrus ihn, und das gleich drei Mal.

Und Saulus, der Jesus nie begegnet ist, hat die Christen erst verfolgt und wurde dann selbst einer. Von da an nannte er sich Paulus. Er hat nie einen Hehl daraus gemacht, wie unvollkommen er ist. „Ich schinde mich, bezwinge meinen Leib, dass ich nicht andern predige und selbst verwerflich werde“, schreibt er in einem Brief an eine Gemeinde.

Die beiden werden als Heilige verehrt. Unvollkommene Heilige. Das sind wir schließlich alle, nicht wahr? Geheiligt als Menschen, jeder gleich viel wert, aber dennoch fehlbar. Vom Saulus zum Paulus, sagen wir bis heute, wenn jemand sich oder seine Meinung ändert. Christ zu sein, bedeutet nicht, perfekt sein zu müssen, aber beweglich zu bleiben.

Ein schönes Wochenende wünscht Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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