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08.06.2020
Punkt elf im Geiste

"Ich spiele morgen Punkt 11 Uhr das Adagio aus Chopins Variationen und werde dabei sehr stark an Sie denken.“ Schreibt Robert Schumann an seine Clara. „Nun die Bitte, dass Sie dasselbe tun möchten, dass wir uns geistig sehen und treffen.“ 

Sie sind noch kein Paar. Clara ist noch zu jung. Aber sie treffen sich – Coronakompatibel – im Geiste. Punkt elf. Auch Verlieben geht auf Abstand, lernen wir. Und per heimlicher Briefpost.

Die Liebe findet immer Wege. Sie ist eine Er-Finderin. Wie überbrückt man Distanz. Wie schickt man der Liebsten Grüße. Wie kann man sich verbinden.

Die beiden haben sich bekommen und sind ein berühmtes Paar geworden. Und sie mussten viele Distanzen überbrücken. Den Altersunterschied, die Konkurrenz der beiden, die unterschiedlichen Erfolge. Am Ende eine schwere seelische Krankheit.

Ihre gemeinsame Sprache ist die Kunst.

Wie die Kunst überhaupt viele Menschen verbindet, die auf diese Weise sprechen können. Durch Farben, durch Lieder, durch Gedichte, über Töne – und seien sie noch so dürftig. Aber die Liebe ist ja erfinderisch. Und eine starke Motivation. Gott wohnt in der Liebe. Ihm gehen die Ideen nicht aus, wie man Menschen verbinden kann.

Heute hat Robert Schumann Geburtstag. 210 Jahre würde er alt. Herzlichen Glückwunsch, Robert!

Ruft Ulrike Greim aus Weimar.

 


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