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11.04.2020
Quarantäne

Der Karsamstag ist der Tag der Stille und Ruhe – einer erschöpften Ruhe nach ungewöhnlichen Herausforderungen für die Seele.

Stille und Ruhe am Karsamstag nach vierzig Tagen. Die Quarantäne, die vierzig Tage der Passionszeit sind um. Und für manche Orte wie Neustadt am Rennsteig oder Schweinitz und Jessen stimmt dies bald auch. Aber für andere wird die Quarantäne erst kommen. Die 40 Tage der Passionszeit verlängern sich ungewollt.

Jesus ging, bevor er predigte und heilte, 40 Tage in die Isolation. Und aus dieser Geschichte wissen wir, dass am Ende der Versucher kommt. Und wir hören in diesen Tagen schon seine Stimme. „Sollte es nicht endlich genug sein mit den Maßnahmen?“ „Wieso wird wegen ein paar alten Menschen die sterben so ein großer wirtschaftlicher Schaden angerichtet?“

Wenn das Ende der Quarantäne näher rückt, werden diese Stimmen lauter. Aber die Quarantänezeit hat noch kein Ende. Noch braucht es unsere Solidarität und unseren Gemeinschaftssinn für die Schwachen und Gefährdeten.

Die Passionszeit aber geht zu Ende. Niemand von uns wird die Zeit vergessen können. Unwirklich ist sie. Ein Charaktertest für uns als Gesellschaft und für jeden einzelnen von uns. Wohin wird sich die Waage neigen? Hin zum Tod oder doch hin zum Leben? Karsamstag heißt noch Tod. Doch die Osternacht verheißt schon Leben.

Weiß Landesbischof Friedrich Kramer von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland


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