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04.05.2021
Rettung

Heute vor 500 Jahren wurde in Thüringen Weltgeschichte geschrieben. Am 4. Mai 1521wurde in der Nähe von Schloss Altenstein Martin Luther zum Schein gefangen genommen und auf die Wartburg entführt. Der sächsische Kurfürst Friedrich der Weise hatte sich diesen Plan ausgedacht, um Martin Luther zu schützen vor dem drohenden Bann des Papstes. Martin Luther war kurz vorher auf den Reichstag nach Worms zitiert worden. Er sollte dort seine Thesen widerrufen, aber er sagte: Das kann ich nicht, denn ich glaube an einen Gott, der uns ohne Ansehen unsrer Werke und Fehler liebt, auch wenn euch das nicht passt. Ich widerrufe nur, wenn ihr mich mit Worten der Heiligen Schrift widerlegt. Aber das konnten seine Widersacher nicht. Denn die ganze Bibel war voll von Belegen, dass Gott uns ohne unser Zutun liebt. Für die Kirche in Rom war Luthers Glaube ein Frontalangriff. Denn sie lebte davon, dass Menschen sich meinten, mit einem Ablass freikaufen zu können von ihren Fehlern. Martin Luther reiste von Worms zwar noch als freier Mann ab, aber es war klar, dass die Kirche den Bann über ihn aussprechen und ihn für vogelfrei erklären würde. Deshalb ließ ihn sein Landesherr, Friedrich der Weise, entführen und auf die Wartburg bringen. Dort blieb Luther sicher und unerkannt und übersetzte das Neue Testament ins Deutsche. Jeder Gläubige konnte nun lesen vom Gott, der uns ohne Ansehen der Werke liebt. Nicht nur durch den Mut eines Martin Luther, sondern auch durch die Weisheit seines Kurfürsten, das richtige zur rechten Zeit zu tun.

Einen schönen Tag wünscht Ihnen Kristin Jahn, evangelisch und Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land


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