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09.01.2021
Richtig barmherzig

Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist. 

Ich kenne Menschen, die können zwar vergeben, aber meistens nur mit Vorbehalt, mit einem Denkzettel und kleinem Urteil. Da heißt es dann immer: Na gut, Schwamm drüber, aber wehe, wenn du das noch einmal tust. 

Ich fühle mich dann zwar irgendwie frei, aber dennoch bedrückt. So als wäre man nur auf Bewährung draußen und die Strafe nur aufgeschoben. Gott ist anders, sagt Jesus und lädt uns genau dazu ein:

„Seid barmherzig wie euer Vater im Himmel barmherzig ist und richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet.“

Ich finde, es ist ganz schön schwer, nicht zu richten und barmherzig zu sein, wirklich barmherzig. Wenn ich jemandem vergebe, dann kostet das Kraft.

Ich muss mich hin und wieder auch richtig überwinden. Ich muss den Blick wechseln, wegschauen von dem, was verletzt hat, das Gute am anderen wieder suchen. Jesus traut uns das zu.

Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist. Die Urteile stecken lassen, so manches Wort stecken lassen. Die Liebe nicht gönnerhaft verteilen als letzte Chance, sondern neu beginnen, das traut uns Jesus zu, denn so ist er auch mit uns: Ich liebe dich, sagt er, egal, was grad war. 

Es ist schön, wenn mir das jemand sagt, findet

Kristin Jahn, evangelisch und Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land


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