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29.07.2020
Visionen

Mit den Menschen ist es manchmal wie mit Eseln, sagt mein Kollege. Man darf nicht an ihnen herumziehen, dann bleiben sie nur stehen und werden bockig. Man muss ihnen vielmehr den Blick freigeben auf die Wiese, auf die Landschaft, um die es geht, dann gehen sie ganz von alleine los und suchen sich ihren Platz, wo sie grasen können.

Visionen, wir brauchen Visionen. Habe ich gedacht. Gerade jetzt in der Krise. Wir brauchen Bilder davon, wie unsere Gesellschaft aus den wirtschaftlichen Folgen herauskommen kann und wie es weitergehen kann mit der Energiewende, der Bewahrung der Schöpfung, mit unsrem Fleischkonsum.

Manche Politiker sagen immer nur, was angeblich alles nicht mehr geht, dass Deutschland ein armes Land sei, viel zu arm, um bei den europäischen Hilfsfonds noch mitzumachen. Dass wir verarmen, wenn wir so weitermachen und jedem Flüchtling helfen. Das hört sich für mich immer nur deprimierend an. Nichts wird davon geregelt oder gut.

Gute Politiker können Bilder einer Zukunft malen, für die es sich zu leben lohnt. Bilder, die Lust machen, loszugehen und wo sich jeder wiederfinden kann. Die Hinzugezogenen genauso wie die Alteingesessenen.

Sie schaffen es, den Raum freizugeben, den Rahmen abzustecken und dann zu sagen: So, und nun: „Bring dich ein!“. Sie halten die Dinge zusammen, gerade in Krisenzeiten.

Sie wissen nämlich, dass jeder Tag seine eigene Plage hat, man muss die Probleme, die da sind, also nicht noch aufbauschen. Man muss vielmehr sagen, wie es anders gehen könnte zum Wohle von uns allen.

Einen schönen Tag wünscht Ihnen Kristin Jahn, Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land


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