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05.02.2023
Schranken und Gottesgeschenke

Er sitzt beim Zoll. Solider Job. Wenn die Leute nicht zahlen, was er fordert, bleibt die Schranke unten. „Du bist ungerecht, bist ein Gauner! Ein Handlanger der Regierung!“, schimpfen die Leute. Die Schranke trennt. Auch unsichtbar. Solider Job, macht aber auch sehr einsam.

Bis einer kommt, der sich um die Schranke nicht schert. Der sagt nur: „Komm mit! Lass uns zusammen essen. Und reden.“ Als sie zusammensitzen mit noch ein paar anderen Leuten, schreien wieder welche: „Das ist ungerecht! Das hat er nicht verdient, der alte Gauner! Warum triffst du dich nicht mit uns, den Guten?“

Es ist die Bibelgeschichte von Matthäus, dem Zöllner und Jesus, dem die Schranke egal ist. Die Geschichte hat es in sich. „Der hier braucht mich mehr,“ sagt Jesus nur und lässt die Leute reden.

Barmherzigkeit vor Gerechtigkeit. So sieht es aus bei Jesus, bei Gott.

Gut sieht es aus für Matthäus. Die Schranke ist weg, der Weg offen für ein anderes Leben, ohne Zoll und Schranken. Dahin will er nicht mehr zurück. Kritik oder Beschimpfung sind an ihm abgeprallt. Die Einladung nicht. Barmherzigkeit vor Gerechtigkeit.

Und so lässt er alles stehen und liegen und wird ein Jünger Jesu.

Der Name Matthäus heißt übrigens übersetzt: Gottesgeschenk. Das ist er, der Matthäus. War nur bisher nicht zu sehen. Die Schranke war dazwischen.

Einen gesegneten Sonntag wünscht aus Eisenach Cornelia Biesecke, evangelische Kirche.


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