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10.07.2017
Schutz und Schirm

Als unsere Tochter noch klein war, fürchtete sie sich immer vor großen Reisen. Die letzte Nacht daheim war immer schwierig. Unzählige Male kam sie aus dem Bett und wollte genau wissen, ob an dem fremden Ort die Sonne auch scheint, ob da Blumen blühen oder die Menschen freundlich sind. Die Welt war für ihre Vorstellungskraft einfach noch zu groß. Ihre wichtigste Frage aber war: Ist der liebe Gott auch da?

Als wir Freunde in Amerika besuchen wollten, griff ich zu einem Trick: Ich packte ihren Lieblingsschirm ein und sagte zu ihr: „Deinen Schirm kannst Du überall mit hinnehmen. Er beschützt dich vor Regen und Sturm. Und so wie dein Schirm immer da ist, so ist auch der liebe Gott da.“ Das hat geholfen.

Längst sind solche Ängste vorüber. Doch als ich neulich eine Liedstrophe des Kirchenliederdichters Paul Gerhardt las, musste ich daran denken: „Wer unterm Schirm des Höchsten sitzt, der ist sehr wohl bedecket; wenn alles donnert, kracht und blitzt, bleibt sein Herz ungeschrecket.“

Da lag ich doch mit meinem Schirm gar nicht so weit daneben. Ob nun mit Schirm oder ohne, unter dem Schirm Gottes sind wir sicher, wo auch immer wir sind.

Das wünsche ich Ihnen für heute. Cornelia Biesecke,ev. Pfarrerin aus Eisenach.


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