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18.02.2019
Schwarz-rot-gold

Schwarzer Stoff, rote Bordüren, goldfarbene Messingknöpfe. Schwarz-rot-gold. In solchen Uniformen zog das Lützowsche Freikorps 1813 mit der preußischen Armee gegen Napoleon in den Krieg. Von da also kommen die Farben der Deutschland-Fahne.

Heute vor 100 Jahren hat sie ein Ausschuss der Nationalversammlung in Weimar festgelegt. Unter der Naziherrschaft waren sie dann verboten. Aber nach dem Krieg wurden die Farben von beiden deutschen Staaten wieder aufgenommen. Im Grundgesetz heißt es einfach nur: Die Bundesflagge ist schwarz-rot-gold.

Als die Farben im 19. Jahrhundert ihre Symbolkraft entwickelten, ging es darum, sich von Fremdherrschaft zu befreien und einen einheitlichen Staat zu schmieden, in dem Bürgerrechte garantiert sind. Es gibt Kräfte, die an diese Aufbrüche erinnern und dabei einen neuen Nationalismus beschwören. Aber die Welt hat sich 200 Jahre weitergedreht und hat sich dabei geöffnet. Immer noch bedeutet Freiheit, über unser Schicksal selbst zu entscheiden, jeder für sich, wir alle zusammen. Aber nach christlichem Verständnis ist diese Freiheit gebunden, sie hat Rücksicht zu nehmen und darf nicht auf Kosten anderer Menschen gehen, nicht hier und nicht irgendwo sonst auf dieser Welt. Demokratie und Gerechtigkeit haben sich als Geschwister zu dieser Freiheit gesellt.

Es gibt viele Deutungen von schwarz-rot-gold: Aus dem Dunklen, mit Herzblut ans Licht. Das find ich gut. Und Herzblut meint, mit Herzenswärme auf alle Menschen zuzugehen, niemanden auszugrenzen.

Einen guten Tag wünscht Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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