17.02.2019
Volksbegehren "Rettet die Bienen"
1.745.383 Unterschriften sind für das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ in Bayern zusammengekommen. Bis Mittwoch dieser Woche konnte unterschrieben werden. Genügt hätten rund eine Million Unterschriften. Was für ein Zuspruch aus der Bevölkerung. Das wiegt umso mehr, als die Menschen für eine Unterschrift beim Rathaus anstehen mussten und dafür nur 14 Tage Zeit war. Zum Vergleich: In Thüringen darf frei gesammelt werden und das vier Monate lang.
Die Erkenntnis wächst, dass jedes Leben seinen Wert hat und unverzichtbar ist. Nun könnte es in Bayern zu einer Volksabstimmung kommen über die konkreten Vorschläge: mehr Ökolandbau, Schutz von Wiesen, Feldrainen und Hecken, weniger Pestizide.
Und schon verhärten sich die Fronten. Es gibt gleich drei Sündenböcke. Das Bild kommt aus der Bibel. Einem Ziegenbock wurden die Hände aufgelegt, dabei alle Sünden bekannt und er dann in die Wüste geschickt. Seither reden wir von Sündenböcken, wenn es sich jemand leicht macht, einfach anderen alles aufhalst, ihnen allein die Schuld gibt.
Die Bauern fühlen sich wie Sündenböcke, die für das Artensterben verantwortlich gemacht werden. Den Naturschützern wird die Schuld zugeschoben, wenn nun Gesetze verschärft werden. Die Politik wird zum Sündenbock, weil sie bisher zu untätig war.
Kommt es in Bayern zum Volksentscheid, machen sich die Bürgerinnen und Bürger alle miteinander verantwortlich – ein Weg der ohne Sündenböcke auskommt und eben nicht in die Wüste führt, sondern in diesem Fall auf blühende Wiesen.
Einen sonnigen Sonntag wünscht Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.
