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15.03.2019
Schweinehund

Der einzige Hund, für den du in Deutschland keine Hundesteuer zahlen musst, das ist der innere Schweinehund. Noch nicht, zumindest. Ich und mein Schweinehund. Wir haben eine Geschichte miteinander.

Einerseits ist er ein genügsames Haustier. Gassigehen morgens vor der Arbeit im Dunkeln und bei Nieselregen? Das würde er nie von mir verlangen. Wenn es nach ihm ginge, bräuchte ich gar nicht zur Arbeit. Von ihm kann man wirklich sagen: Der tut nichts.

Mein Schweinehund ist unfassbar treu und findet immer nach Hause. Ich kann meinen Schweinehund noch so oft an der Autobahn anbinden. Abends liegt er wieder mit mir auf dem Sofa.
Ja, ich gebe zu, es gab Zeiten, da habe ich versucht, ihn loszuwerden.

Dann ist mir klar geworden, dass der wohl irgendwie zum Menschsein dazugehört. Ich vermute, selbst Jesus hatte einen. So ein reiner Leistungstyp will ich auch nicht werden, der sich dauernd was beweisen muss. Ich will auch nicht so einer sein, der meint, ohne ihn geht die Welt unter. Ich wünsche mir aber die Weisheit zu entscheiden, wann ich lange Leine lasse und wann kurze.

Was mir gut tut, das ist der Kontakt zu anderen Schweinehunde-Haltern. Besonders mit denen, die mir nicht vormachen, sie hätten ihr Exemplar immer im Griff. Darüber sprechen, was man sich wünscht, und dass man es doch nicht schafft. Offenheit. Mein Ort dafür ist die Kirche. Dass Sie auch so einen Ort finden, wünscht Pfarrer Gregor Heidbrink aus Apolda.


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