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13.01.2022
Sternsinger

Seit Anfang Januar sind sie unterwegs – die Sternsinger. Heute werden sie beim Thüringer Ministerpräsidenten mit der Tür, äh, mit dem Stern ins Haus fallen. Vermutlich schreiben sie ihm mit Kreide an den Türbalken: 20 und 22 und dazwischen die Buchstaben – C+M+B. Eine Abkürzung für den lateinischen Spruch: Christus segne dieses Haus.

Die Sternsinger überbringen den Segenswunsch und sammeln gleichzeitig Spenden für Kinder in Not. Als sie den Bundespräsidenten vor einer Woche besucht haben, hat er ihnen zugerufen: Ihr seid Wegweiser für uns alle.

Das heißt? Ihr sollt gesegnet, aber auch anderen ein Segen sein – das gehört zusammen. Ganz einfach: Wohlstand teilen. Aber unser Wohlstand geht auf Kosten der übrigen Welt. Beim Klima schon längst. Die Wohlstandsländer mit ihrem Energieverbrauch haben die Krise verursacht, aber in Madagaskar, im Sudan, in Äthiopien bleibt deswegen der Regen aus, die Menschen hungern. Und wenn die Menschen ihre Heimat verlassen, rollen wir an den Außengrenzen der EU Stacheldraht aus. Da sind wir kein Segen für andere.

Christus segne dieses Haus, das gehört auch an den Türbalken des gemeinschaftlichen Hauses geschrieben, an das Haus Europa geschrieben, ja an das Welt-Haus. Wirklicher Wohlstand wird erst sein, wenn kein Hunger mehr ist, niemand mehr fliehen muss, alle Kinder in die Schule gehen können. Für diesen Traum leuchtet der Stern, den die Sternsinger von Haus zu Haus tragen, für diesen Traum singen sie der Menschenwürde ein Lied.

Viel Erfolg wünscht Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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